Ein Hauch von Leben by Detlev G. Winter
Autor:Detlev G. Winter [Winter, Detlev G. ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Die Kosmische Hanse, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1982-01-05T01:00:00+00:00
5.
Mit weit gedrosselter Geschwindigkeit flog die Space-Jet über der Oberfläche von Impuls II dahin. Was an Bord der DAN PICOT schon andeutungsweise sichtbar geworden war, konnten sie jetzt aus nächster Nähe beobachten.
Mit seinen flachen Gebirgszügen und ausgedehnten Wüstenflächen wirkte der Planet insgesamt öd und verlassen. Eine Ausnahme bildeten lediglich jene überall existierenden Flecken, die Rhodan spontan als Trümmeroasen bezeichnete. Hier vegetierten weitgehend verkrüppelte Pflanzen. In den zerstörten Überresten ehemaliger Dörfer hausten unterschiedlichste Tiergattungen und monströs anmutende Wesen, die in ihrem Verhalten deutliche Anzeichen von Intelligenz erkennen ließen. Viele waren in Kämpfe miteinander verstrickt.
„Keiner der Planetenbewohner gleicht dem anderen", bemerkte Nuru Timbon, nachdem er die ersten Eindrücke eine Weile auf sich hatte wirken lassen. „Es scheint hier keine einheitliche Lebensform zu geben."
Rhodan starrte mit verengten Lidern auf einen Übertragungsschirm.
„Mutationen", knurrte er. „Alles Mutationen."
Beiläufig stellte er fest, daß die Gebäudereste, die sich um den Mittelpunkt der Oase gruppierten, kreisförmig angelegt waren. Auch dieser Umstand deutete darauf hin, daß die Baumeister über einen vergleichsweise hohen Intellekt verfügt hatten.
„Irgendwann ist dieser Planet von einer umfassenden Katastrophe heimgesucht worden", sagte Vejlo Thesst leise. „Flora und Fauna müssen bereits weit entwickelt gewesen sein, bevor alles zugrunde ging. Nur wenige überlebten, und deren Nachkommen mutierten. Was wir dort unten sehen, hat mit den ursprünglichen Lebensformen nichts mehr gemein."
„Das heißt, es ist Strahlung freigesetzt worden?" fragte Lena, ohne in ihrer Konzentration, die sie zur Steuerung des Schiffes brauchte, nachzulassen.
„Mit Sicherheit", bekräftigte der Analytiker. „Wenn ich mir die doch sehr einfachen Bauwerke betrachte, glaube ich allerdings nicht, daß die Einheimischen selbst etwas damit zu schaffen hatten."
„Also ist die Katastrophe von außen über sie hereingebrochen", vollendete Nuru den Gedankengang.
„Eine fremde Macht ist dafür verantwortlich."
Vejlo blickte auf ein Strahlenmeßgerät.
„Es sind keine Restspuren mehr feststellbar, also ist alles Tausende von Jahren her.
Man kann heute keine Macht mehr dafür verantwortlich machen."
„Du denkst in falschen Zeitmaßstäben", belehrte ihn Rhodan. Nur mühsam gelang es ihm, seine Erschütterung zu verbergen. „Weißt du, wie unendlich alt Seth-Apophis ist oder vor wie vielen Jahrmillionen sich die Porleyter hierher zurückgezogen haben? Beide können wir verdächtigen, denn beide können es gewesen sein."
„Oder Unbekannte!" verteidigte der Analytiker seine Auffassung. „Genauso gut kann dieser Planet von einem Volk angegriffen worden sein, das heute selbst nicht mehr existiert!"
„Natürlich", räumte Rhodan ein, „auch das."
Unterdessen näherte sich die Space-Jet einer weiteren Oase, deren Zustand schon aus der Entfernung besser schien als bei den bisher beobachteten. Ihre Flächenausdehnung war größer und die Wüste längst nicht so weit in sie eingedrungen.
Ohne den Blick abzuwenden, streckte Rhodan eine Hand aus und berührte die Pilotin am Arm.
„Langsamer", bat er.
Lena drosselte die Geschwindigkeit. Der Flug des diskusförmigen Beibootes glich jetzt einem trägen Dahingleiten.
Die Oase kam deutlicher in den Sichtbereich. Der Unterschied war auffallend. Nicht nur, daß die Wüste außerstande schien, das Terrain wie andernorts allmählich zu erobern, lebten hier auch erheblich mehr Wesen. Sie tummelten sich regelrecht zwischen den Ruinen, ihre Formenvielfalt war bedeutend größer.
Selbst die Pflanzen entwickelten einen enormen Reichtum an Farben und Gestaltungsmerkmalen.
„Halt!" sagte Rhodan unvermittelt.
Lena schaltete sofort. Mit Hilfe der Antigravprojektoren brachte sie die Space-Jet in eine
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